Europas größter Versicherer Allianz fordert einen einheitlichen Sicherheitsstandard für die erwartete Ablösung des Autoschlüssels durch das Handy. In den nächsten drei bis fünf Jahren werde sich die Verwendung des Handys als „virtueller Autoschlüssel“ durchsetzen, prophezeiten Fachleute des Unternehmens am Montag im Münchner Vorort Ismaning. Damit davon nicht Autodiebe profitieren, plädiert der Konzern dafür, die Sicherheitsanforderungen für die Autoindustrie festzuschreiben.
Als erster Hersteller bietet derzeit Mercedes die Verwendung des Smartphones als Autoschlüssel an. „Wir glauben, dass das in drei, vier, fünf Jahren auf breiter Basis angeboten wird“, sagte Christoph Lauterwasser, der Leiter des Allianz-Zentrums für Technik.
Zu den Forderungen der Allianz gehört, dass der virtuelle Fahrzeugschlüssel nicht kopierbar sein soll. Nur der Halter oder eine andere verantwortliche Instanz sollen Fahrberechtigungen für weitere Handys erteilen können – und diese auch wieder einkassieren können. Datenübertragung zwischen Handy und Auto soll durch besonders starke Verschlüsselung geschützt werden. Das System soll nach Allianz-Vorstellungen außerdem eine Protokollfunktion haben, mit der nachgewiesen werden kann, wer das Auto wann fuhr.
Die Allianz hatte bereits Anfang der 1990er Jahre ihr Gewicht in die Waagschale geworden, um wegen der damals rasant gestiegenen Zahl von Autodiebstählen die heute übliche elektronische Wegfahrsperre durchzusetzen. „In einer ganz ähnlichen Dimension schauen wir auf den virtuellen Schlüssel“, sagte Jochen Haug, Vorstandsmitglied bei der Allianz Versicherungs-AG.
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