Die Fondsgesellschaft DWS hat sich für ihren Börsengang einen Ankeraktionär gesichert: Der japanische Lebensversicherer Nippon Life will sich an der Deutsche-Bank-Tochter einen größeren Anteil der Aktien sichern, wie das Handelsblatt aus Finanzkreisen erfuhr. Deutsche Bank und DWS wollten sich zu den Informationen, über die zunächst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet hatte, nicht äußern.
Allerdings soll die Beteiligung der Japaner unter zehn Prozent liegen – und nicht, wie es in dem Medienbericht hieß, bei annähernd zehn Prozent. Da die Deutsche Bank nur rund 25 Prozent ihrer Anteile verkaufen will, wäre die Aktie bei einer so großen Beteiligung der Japaner nicht mehr liquide genug, heißt es zur Begründung in Finanzkreisen.
Für die DWS ist ein Ankerinvestor ein Erfolg. Wegen der Kursschwankungen an den Börsen in den vergangenen Tagen hatte es Zweifel daran gegeben, ob der Börsengang der Fondsgesellschaft ein Erfolg wird. Die Beteiligung der Japaner ist vor diesem Hintergrund ein positives Signal.
Unklar ist, ob DWS und Nippon Life über die Beteiligung hinaus eine Kooperationsvereinbarung schließen werden. Ein solcher Schritt wäre für die DWS vorteilhaft: Bislang ist die Fondsgesellschaft in Asien nur schwach vertreten. Aus Sicht der Analysten der Commerzbank ist das eine Schwäche der DWS, denn der asiatisch-pazifische Markt für Vermögensverwalter wächst schnell. Der französische Konkurrent Amundi bezieht bereits zwölf Prozent seiner Kundengelder aus Asien, bei der DWS sind es nur fünf Prozent.
Mit dem Platzierungserfolg in Fernost wachsen nun die Chancen, dass der Börsengang pünktlich vor Ostern über die Bühne geht. Noch an diesem Wochenende dürfte die Deutsche Bank die Preisspanne für die DWS-Aktien bekannt geben. Am kommenden Montag dürfte dann auch der Börsenprospekt veröffentlicht werden.
Die Deutsche Bank hofft, für die Aktien 1,5 Milliarden bis 2 Milliarden Euro zu erhalten. Das entspräche einer Gesamtbewertung von sechs bis acht Milliarden Euro. Die Deutsche Bank bewertet die DWS in ihren eigenen Büchern derzeit mit 6,4 Milliarden Euro, wie aus einer Analyse der Commerzbank für den Börsengang hervorgeht. Wenn sie die Aktien am oberen Ende der Preisspanne platzieren kann, würde dem Institut damit automatisch ein Bewertungsgewinn winken.
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