Die Versicherungsschwergewichte Ergo und Generali wollen für große Portfolien von Lebensversicherungen Abnehmer finden. Die Finanzaufsicht BaFin schaltet sich ein und kündigt an, genau hinschauen zu wollen.
Die Finanzaufsicht BaFin will die Käufer großer Portfolien von Lebensversicherungen genau unter die Lupe nehmen. „Je größer die betreffenden Bestände sind, desto größer sind auch die operationellen Anforderungen an einen Übernehmer“, betonte der Chef der Versicherungsaufsicht bei der BaFin, Frank Grund, am Mittwoch in Köln. „Wir werden die Belange der Versicherten wahren – nicht nur in finanzieller Hinsicht.“ Bisher hatten nur kleine Lebensversicherer eine Handvoll Policen-Bestände ohne Neugeschäft an Spezialisten wie Viridium oder die Frankfurter Leben verkauft, hinter denen zumeist Finanzinvestoren stehen.
Zuletzt kündigten aber auch Branchenriesen wie Ergo und Generali an, für vier bis sechs Millionen Policen-Altbestände Käufer zu suchen. Auch die Axa schließt das nicht aus. Bisher seien bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aber keine neuen Anträge von Lebensversicherern eingegangen oder angekündigt worden, sagte Grund.
Große Konzerne wie die Ergo-Mutter Münchener Rück oder die italienische Generali könnten den Versicherten nach Ansicht der Aufseher in einer Notlage eher mit zusätzlichem Kapital zur Seite stehen als Finanzinvestoren. Die Versicherer reagieren mit den Verkaufs-Überlegungen auf die niedrigen Zinsen und die steigenden Kapitalanforderungen nach „Solvency II“, die den Verkauf klassischer Lebensversicherungen mit langen Garantien immer weniger attraktiv machen.
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