Allianz Leben schließt den Verkauf von Versicherungsbeständen derzeit aus. Während andere Lebensversicherer Altverträge verkaufen, setzt die Allianz auf neue Formen der Lebensversicherung und will neue Kunden gewinnen.
Deutschlands größter Lebensversicherer Allianz schließt eine Abwicklung von Altverträgen und den Verkauf an Dritte aus. „Für die Allianz ist das kein Thema“, erklärte Allianz-Leben-Chef Markus Faulhaber in einer Stellungnahme an die Vertreter und Kundenberater vom Mittwoch, die Reuters vorlag. „Wir möchten weiter Kunden gewinnen, nicht loswerden.“ Faulhaber reagiert damit auf die jüngsten Ankündigungen der Konkurrenten Ergo und Generali.
Die Münchener-Rück-Tochter Ergo prüft einen Verkauf der rund sechs Millionen Verträge von Ergo Leben und der ehemaligen Victoria Leben an einen professionellen Abwickler. Die Generali stellt das Neugeschäft von Generali Leben ein und sucht ebenfalls einen Käufer für die vier Millionen Altverträge. „Solche Diskussionen können die Vorsorgesparer in Deutschland verunsichern“, kritisierte Faulhaber.
Bisher hatten nur eine Handvoll kleinerer Versicherer ihre Bestände verkauft. Doch der Druck auf die Unternehmen steigt, weil die langfristigen Zinsgarantien angesichts der niedrigen Zinsen viel Kapital binden. Die Allianz habe schon vor zehn Jahren begonnen, neue Formen der Lebensversicherung anzubieten, sagte Faulhaber. „Das zahlt sich heute aus.“ Wegen des hohen Marktanteils von 20 Prozent und des großen Vertragsvolumens fällt es der Allianz leichter als kleineren Konkurrenten, die geforderten Renditen zu erwirtschaften.
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