Für mehr als 300 Millionen Euro übernimmt der US-Finanzinvestor Apollo die Oldenburgische Landesbank (OLB). Die OLB soll an die Bremer Kreditbank (BKB) angedockt werden, die Apollo schon seit 2014 gehört. Der Münchener Versicherungsriese Allianz hatte die OLB im September zum Verkauf gestellt und sich nun mit Apollo geeinigt, wie sie am Freitagabend mitteilte. Der neue Eigentümer galt seit längerem als Favorit, die Verhandlungen zogen sich aber hin. „Wir sind stolz, die OLB von der Allianz erwerben zu können“, sagte BKB-Vorstandschef Axel Bartsch. „Zusammen sind wir eine starke Bankengruppe im Nordwesten.“
Im März 2016 hatte die BKB bereits das ebenfalls in Bremen ansässige Bankhaus Neelmeyer von der Münchener HypoVereinsbank geschluckt. Apollo hat sich auf die Fahnen geschrieben, mit der BKB eine „aktive Rolle in der notwendigen Konsolidierung des norddeutschen Bankenmarktes“ zu spielen. Mit einer Bilanzsumme von 14 Milliarden Euro ist die OLB um ein Vielfaches größer als die BKB, die 2016 auf 2,2 Milliarden kam. Der Investor Apollo hatte auch Interesse an der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank angemeldet.

Für die Allianz hat die OLB zuletzt stark an strategischer Bedeutung verloren. Die Regionalbank hatte schon zur Dresdner Bank gehört, bevor diese von dem Versicherer geschluckt worden war. Nach dem Verkauf der Dresdner Bank war die OLB bei der Allianz geblieben. Unter dem Dach der OLB wurde die Allianz Bank geführt, mit der der Versicherer Fonds und Bankprodukte über die eigenen Vertreter verkaufen wollte.
Doch die damit verbundenen Hoffnungen erfüllten sich nicht, so dass die Allianz Bank 2013 nach jahrelangen Verlusten eingestellt wurde. Seitdem beschränkte sich die OLB wieder auf ihr angestammtes Geschäft als Regionalbank im Nordwesten.
Die Allianz bekommt 300 Millionen Euro für ihren OLB-Anteil von 90,2 Prozent; das sind 14,30 Euro je Aktie. Die übrigen Kleinaktionäre sollen ein Übernahmeangebot erhalten. An der Börse wurden OLB-Aktien am Freitag mit 18,30 Euro gehandelt.
Fonte:
Handelsblatt