Die Lebensversicherer leiden unter dem niedrigen Zinssatz. Aufgrund hoher Kosten zieht sich die Ergo-Versicherung nun aus Belgien und Luxemburg zurück. Auch beim Personal soll es Einschnitte geben.
Deutschlands zweitgrößter Erstversicherer Ergo will in Belgien und Luxemburg künftig keine Lebensversicherungen mehr verkaufen. Die Münchener-Rück -Tochter sei dort zu klein und das Neugeschäft wegen der anhaltend niedrigen Zinsen defizitär, begründete Ergo am Freitag in Düsseldorf die Entscheidung. Mit Beitragseinnahmen von 524 Millionen Euro und einem Marktanteil von 3,2 Prozent habe Ergo in Belgien „strukturelle Nachteile auf der Kostenseite“, sagte Landeschef Mark Lammerskitten. Deshalb sollen künftig nur noch die laufenden Verträge betreut werden.
Doch die Abwicklung wird teuer: Ergo werde der belgischen Tochter eine Kapitalspritze von 300 Millionen Euro überweisen, erklärte das Unternehmen. 200 Mitarbeiter sollen gehen, worüber aber noch mit dem Betriebsrat verhandelt werden muss. Die Vertriebsorganisation in Belgien und Luxemburg wird abgewickelt. Der neue Ergo-Chef Markus Rieß ist gerade dabei, die Strategie für den Versicherer im Ausland auszuarbeiten. Ergebnisse werden Anfang des Jahres erwartet.
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