Für Swiss Life haben sich die Sparbemühungen und die stärkere Ausrichtung auf Geschäfte außerhalb der traditionellen Lebensversicherung ausgezahlt. Die Lebensversicherung legte im vergangenen Jahr um vier Prozent zu.
Zürich. Der Schweizer Marktführer in der Altersvorsorge steigerte den Gewinn im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 818 Millionen Franken (761 Millionen Euro). Die Aktionäre sollen für 2014 eine Dividende von 6,50 Franken je Aktie erhalten, einen Franken mehr als im Jahr zuvor. Das Sparziel von 160 Millionen Franken wurde ein Jahr früher erreicht als angepeilt, wie der Konzern aus Zürich am Freitag mitteilte. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses bekommt auch Swiss Life zu spüren. Die Franken-Aufwertung dürfte den Gewinnbeitrag der ausländischen Konzerntöchter schmälern und der Konzern rechnet mit höheren Absicherungskosten und niedrigeren Anlageerträgen. Swiss-Life-Chef Patrick Frost sieht das Unternehmen dennoch gut aufgestellt: „Wir profitieren davon, dass wir vor Jahren die Weichen richtig gestellt haben“, erklärte er. Das Ende der mehr als drei Jahr geltenden Euro-Kursuntergrenze von 1,20 Franken Mitte Januar hatte eine schockartige Franken-Aufwertung bewirkt. Aktuell werden für die Gemeinschaftswährung 1,0670 Franken bezahlt.
Die Lebensversicherungsbranche kämpft mit dem Niedrigzinsumfeld. Das überwiegend in festverzinslichen Wertpapieren angelegte Kapital der Kunden wirft nur wenig Ertrag ab und macht es schwierig, die versprochenen Renditen zu erreichen. Daher treibt Swiss Life den Ausbau von Geschäften außerhalb der Lebensversicherung voran. So hat der Konzern im vergangenen Jahr etwa in Deutschland den Immobilienverwalter Corpus Sireo gekauft.
Im vergangenen Jahr trug der Umbau erste Früchte. Gebühren und Kommissionen aus der Vermögensverwaltung und Dienstleistungen wie der Immobilienverwaltung wuchsen währungsbereinigt um 15 Prozent. Gemessen an den insgesamt 19,1 Milliarden Franken Einnahmen des Konzerns ist der Betrag mit 1,3 Milliarden Franken zwar vergleichsweise klein, doch der Gewinnbeitrag ist deutlich höher.
Im Versicherungsgeschäft kam Swiss Life das florierende Pensionskassengeschäft im Heimmarkt zugute. Die Prämien wuchsen um 11,3 Prozent auf zehn Milliarden Franken. Jeder Arbeitnehmer in der Schweiz ist per Gesetz Mitglied einer betrieblichen Pensionskasse, in die neben den Beschäftigten auch die Arbeitgeber einen gewissen Prozentsatz des Lohnes einzahlten müssen. Steigen die Beschäftigtenzahlen und die Löhne, legen auch die Prämieneinnahmen zu. Die beiden wichtigen Auslandsmärkte entwickelten sich gegenläufig. In Frankreich stiegen die Prämieneinnahmen um gut acht Prozent. In Deutschland gingen sie um mehr als sechs Prozent zurück, weil Swiss Life auf Geschäft verzichtete, das die Rentabilitätskriterien nicht erfüllte.