Versicherer sollen ihr Geld künftig in Infrastruktur-Projekte anlegen. Damit soll die Finanzstärke der Versicherungsgesellschaften verbessert werden. Eine entsprechende Verordnung billigte aktuell das Bundeskabinett.
BerlinVersicherer sollen das Geld der Kunden künftig verstärkt in Infrastruktur-Projekte investieren können. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch nach Angaben von Teilnehmern einen Verordnungsentwurf zur Lockerung der Anlagevorschriften.
Damit soll Versicherern die Investition in potenziell ertragreicheren Anlagen sowie der Zugang zu langfristigen Anlagen erleichtern werden. Die Ergänzung passe gut zum langfristig ausgelegten Versicherungsgeschäft und sei angesichts des anhaltende Niedrigzinsumfeldes auch sinnvoll, hieß es.
Hintergrund ist, dass vor allem Lebensversicherer wegen der extrem niedrigen Zinsen Probleme haben, die hohen Zusagen der Vergangenheit an Kunden zu erwirtschaften und daher neue Geldanlagen suchen. Zugleich sucht der Staat angesichts hoher Sanierungskosten verstärkt private Investoren für den Bau von Straßen und anderen Infrastruktur-Vorhaben.
Lebensversicherer legen ihr Kapital langfristig und breit gestreut an. Sie unterliegen dabei nach Angaben des Branchenverbandes GDV strengen Vorschriften, da die Sicherheit der Kapitalanlagen oberste Priorität habe. Die Kunden müssten sich darauf verlassen können, dass die Versicherungsleistungen jederzeit auch gezahlt werden können – vor allem im Bereich der Altersvorsorge.