New YorkDer neue AIG-Chef Peter Hancock kann zum Einstand einen soliden Geschäftsbericht vorlegen. Der US-Versicherer verdiente im dritten Quartal unter dem Strich 2,2 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro), wie er am Montag in New York mitteilte. Das Ergebnis fiel damit um ein Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum und übertraf die Prognosen der Analysten. Der Umsatz kletterte um zwei Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar und lag ebenfalls etwas über den Erwartungen.
AIG kündigte zudem eine Ausweitung der Aktienrückkäufe um 1,5 Milliarden Dollar an. Die Papiere stiegen nachbörslich leicht. Hancock hatte den Spitzenjob Anfang September von Robert „Bob“ Benmosche übernommen, der das in der Finanzkrise beinahe kollabierte Unternehmen mit einer harten Sanierung wieder auf Kurs gebracht hatte.
AIG machte im letzten Quartal vor allem Schlagzeilen durch einen Gerichtsprozess, den der ehemalige Chef Maurice „Hank“ Greenberg gegen das Unternehmen führt. Er fühlt sich als Großaktionär durch die Teilverstaatlichung des Konzerns in der Krise enteignet. Das Unternehmen wurde während der Finanzkrise 2008 von der US-Regierung mit 182 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch gerettet. Die Schulden sind mittlerweile beglichen.
Greenberg ist es nach langen Anstrengungen gelungen, den Fall vor die Richter zu bringen. In den USA ist das öffentliche Interesse groß, angehört wurden unter anderem die wichtigsten Krisenmanager von damals – Ex-Notenbankchef Ben Bernanke und die ehemaligen Finanzminister Henry Paulson und Timothy Geithner.