München Jörg Schneider, Finanzchef der Munich Re, rechnet mit schwierigen Zeiten für den weltweit größten Rückversicherungskonzern. „Bei den Vertragsverhandlungen mit unseren Kunden 2014 sind die Preise gesunken – die Einbußen daraus wirken sich 2015 aus“, sagte Schneider dem Handelsblatt (Montagausgabe). „Es wird schon deshalb schwer werden, das Gewinnniveau zu halten.“ Für 2014 strebt der weltgrößte Rückversicherer nach früheren Angaben einen Gewinn von drei Milliarden Euro an.
In das Geschäft mit klassischen Katastrophenversicherungen drängen immer mehr alternative Anbieter wie Hedgefonds und Pensionskassen, die auf stabile Einnahmen spekulieren. Zugleich nehmen die Kunden, also die Erstversicherer, mehr Risiken auf die eigene Kappe. Das alles drückt die Preise, wie die Branche schon lange beklagt.
Die Münchener Rück hat um die Jahrtausendwende selbst eine tiefe Krise durchlaufen, weil sie zu hohe Risiken eingegangen war. Daraus habe der Konzern seine Lehren gezogen. „Wir gehen nicht jedes Risiko ein, und wir verzichten bewusst auf Geschäft“, bekräftigte Schneider.