Die Allianz gehört Finanzkreisen zufolge zu den Interessenten für das Asien-Geschäft des größten britischen Sachversicherers RSA Insurance. Der mitten in einer Sanierung steckende Versicherer hat das Geschäft in Hongkong, Singapur, China und Indien zum Verkauf gestellt, weil er sich auf das Kerngeschäft in Großbritannien, Irland und Skandinavien konzentrieren will. Der Verkauf könnte RSA bis zu 370 Millionen Euro einbringen, sagten mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Andere halten 250 bis 300 Millionen Euro für realistischer. Auch die französische Axa, die japanische Sompo Japan sowie die QBE Insurance aus Australien prüften Gebote.
Der Verkaufsprozess soll in den nächsten Wochen beginnen, wie ein Insider sagte. Alle genannten Unternehmen wollten sich nicht zu ihren Absichten äußern. Die Allianz hat es allerdings in Asien mehr auf Thailand, Indonesien und Malaysia abgesehen – Märkte, die mehr Wachstum versprechen.
Das Asiengeschäft macht bei RSA weniger als zwei Prozent der Prämieneinnahmen aus. Im ersten Quartal 2014 erwirtschaften die Briten 1,9 Milliarden Pfund (2,4 Milliarden Euro) an Prämien. Das Unternehmen hatte mit extremen Unwetter-Katastrophen und mit Bilanzunregelmäßigkeiten bei seiner irischen Tochter zu kämpfen. Der Verkauf von Randbereichen – unter anderem auch in Polen und im Baltikum -, Dividendenkürzungen und eine Kapitalerhöhung sollen RSA insgesamt zwei Milliarden Euro einbringen.