FrankfurtDeutschlands größter Autoversicherer HUK-Coburg vergrößert den Abstand auf seine Rivalen. Das Neugeschäft in der Kfz-Versicherung sei 2013 um fast 16 Prozent gewachsen, teilte HUK-Coburg am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in München mit. Die Zahl der versicherten Fahrzeuge sei um fünf Prozent auf 9,8 Millionen gestiegen, während der Markt in der Kfz-Versicherung wegen der flauen Autokonjunktur nur um 1,5 Prozent wuchs. Die Brutto-Beitragseinnahmen der Sparte legten auf 3,0 (2012: 2,7) Milliarden Euro zu. Sie machen damit mehr als die Hälfte der Beiträge im Konzern aus, die 2013 bei 6,0 (5,6) Milliarden Euro lagen.
Die HUK-Coburg und die Allianz liefern sich seit Jahren ein Rennen um die Vorherrschaft in der Autoversicherung. Der Marktführer setzt auf niedrige Preise. 2013 sei ein Viertel der Abschlüsse über die Online-Tochter HUK24 hereingekommen, die inzwischen mehr als 1,5 Millionen Autos versichert hat. Drei Millionen HUK-Coburg-Kunden haben sich inzwischen auf Policen mit Werkstattbindung eingelassen, die mit Rabatt verkauft werden. Die Allianz versucht unter anderem durch Kooperationen mit Autoherstellern zu punkten.
Trotz der Sturm- und Hagel-Unwetter im Sommer verbesserte HUK-Coburg die Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Versicherung dank steigender Beiträge auf 98,5 (99,7) Prozent. Sie schreibt damit als einer von wenigen Autoversicherern operativ schwarze Zahlen. Nach Hagelunwettern haben viele Autos nur noch Schrottwert. Für Unwetterschäden an 90.000 Autos zahlte HUK-Coburg 190 Millionen Euro aus, insgesamt kosteten Sturm und Hagel den Versicherer 260 Millionen Euro. Das drückte den Gewinn im Konzern 2013 um sechs Prozent auf 354,5 Millionen Euro. Eigentlich hatte sich Vorstandschef Wolfgang Weiler eine Gewinnsteigerung vorgenommen.
Im laufenden Jahr sei ein stabiles Ergebnis möglich, sagte Weiler voraus. Zum Jahreswechsel, wenn viele Autofahrer sich einen günstigeren Versicherer suchen, wuchs der Vertragsbestand der HUK-Coburg erneut um 170.000 Verträge. Insgesamt stiegen die gebuchten Beiträge im Konzern im ersten Quartal um 6,8 Prozent. Auch zum Jahresende sei ein “insgesamt positives Neugeschäft zu erwarten, das mit einem Bestandzuwachs verbunden sein sollte”.