Steuereffekte haben dem weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück zu einem Rekordgewinn verholfen. Der Nettogewinn sei um fünf Prozent auf 895,5 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hannover mit. Vorausgesagt hatte Hannover-Rück-Chef Ulrich Wallin mehr als 800 Millionen Euro, Analysten waren von knapp 850 Millionen ausgegangen.
Die Auflösung von Steuer-Rückstellungen schob das Ergebnis allein um 90 Millionen Euro an. Die Aktionäre – allen voran Mehrheitsaktionär Talanx sollen davon mit einer Dividende von drei Euro je Aktie profitieren. So viel hatte Hannover Rück – einschließlich eines Bonus – auch für das Jahr 2012 gezahlt. Die meisten Experten hatten aber mit weniger gerechnet.
In der Schaden-Rückversicherung blieben die Großschaden-Belastungen trotz des Hagelsturms im Südwesten Deutschlands und der Flut-Schäden in ganz Mitteleuropa mit 578 Millionen Euro im Rahmen des dafür reservierten Budgets von 625 Millionen. Bei dem Sturm „Andreas“ und dem Hochwasser blieb Hannover Rück auf jeweils fast 100 Millionen Euro sitzen.
In der Personen-Rückversicherung musste Hannover Rück rund 100 Millionen Euro zusätzlich für Berufsunfähigkeits-Policen in Australien reservieren, wo weit mehr Versicherte vorzeitig in Ruhestand gingen als erwartet. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der Sparte brach deshalb um fast die Hälfte ein, im Konzern ging es auf 1,23 (2012: 1,39) Milliarden Euro zurück.
Für das laufende Jahr hält Vorstandschef Wallin an seinen Prognosen fest. Vor allem in der Schaden-Rückversicherung habe sich der Konkurrenzkampf verschärft, und auch die anhaltend niedrigen Zinsen machten der Hannover Rück weiter zu schaffen. Die Brutto-Prämieneinnahmen, die 2013 um 1,4 Prozent auf fast 14 Milliarden Euro gestiegen waren, sollen den Erwartungen zufolge auch 2014 allenfalls leicht zunehmen. In der Schaden-Rückversicherung rechnet Hannover mit stagnierenden Prämien, in der Leben- und Kranken-Rückversicherung mit einem niedrigen bis mittleren prozentualen Wachstum. Der Konzerngewinn werde daher nur noch bei rund 850 Millionen Euro liegen.