Europas größter Versicherer, die Allianz, hat im Streit um sein Gasleitungsnetz in der Nordsee nun tatsächlich Klage gegen Norwegen eingereicht. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ/Montag). Demnach klagt der Versicherer vor norwegischen Gerichten.
Nach Angaben der Allianz will das Energieministerium in Oslo die Durchleitungsgebühren für Gas ab 2016 um bis zu 90 Prozent reduzieren. Dies sei ein beträchtlicher Eingriff in das Recht des Unternehmens auf einen angemessenen Profit, für den es keine entsprechende Rechtsgrundlage gebe, erklärte die Sprecherin.
Allianz-Vorstand Maximilian Zimmerer hatte kürzlich bereits erklärt, dass der Konzern eine Klage erwäge. Der Versicherer hatte für seinen Anteil an dem Gasleitungsnetz rund 1,3 Milliarden Euro gezahlt. Beteiligt sind außerdem der Staatsfonds von Abu Dhabi und eine kanadische Pensionskasse. Nach Allianz-Angaben würde die Kürzung bis zum Ende der Konzessionsperiode 2028 im Vergleich zu den anfänglichen Plänen eine Wertminderung um 500 Millionen Euro nach sich ziehen. Die Münchner sehen sich deshalb getäuscht. „In Kenntnis derartiger Pläne hätten wir das Investment so nicht getätigt“, hatte Zimmerer der FAZ gesagt.