BerlinAngesichts heftiger Hagelstürme und des verheerenden Juni-Hochwassers an Donau und Elbe war für die deutschen Versicherer lange kein Jahr mehr so teuer wie 2013. Nach aktuellen Schätzungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden insgesamt knapp sieben Milliarden Euro ausgezahlt.
„Die Häufung verschiedener Wetterextreme innerhalb weniger Monate machten das Jahr 2013 zu einem außergewöhnlichen Jahr“, sagte GDV-Präsident Alexander Erdland am Donnerstag in Berlin. Vergleichbare Jahre seien 2002 und 1990, in denen Stürme und Überflutungen ebenfalls enorme Schäden angerichtet hatten.
In Zukunft könnte es aber noch heftiger werden, warnte Erdland. Eine gemeinsame Studie von Versicherern und Klimaforschern zeige, dass sich Wetterextreme aufgrund des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten deutlich häufen könnten. So dürften sich etwa die Schäden durch Überschwemmungen bis zum Ende des Jahrhunderts verdoppeln.
Auch Sturm- und Hagelschäden dürften zunehmen, sagte Erdland. Zugleich forderte er mehr Aufklärung. Das Risikobewusstsein müsse gestärkt werden, aber auch der Schutz vor Hochwasser. Zudem dürfe in gefährdeten Gebieten kein Bauland mehr ausgewiesen werden.
2013 erwiesen sich vor allem die Folgen der Hagelstürme als teuer, von den 7 Milliarden Euro gingen allein 3,1 Milliarden auf ihr Konto. Fenster, Dächer und Autos waren betroffen. Der Hagel richtete unter anderem in Niedersachsen und Baden-Württemberg enorme Sachschäden an.
1,8 Milliarden Euro betrugen die versicherten Schäden, die die Branche nach dem Juni-Hochwasser begleichen musste. Das Orkantief „Christian“ schlug mit 300 bis 400 Millionen Euro zu Buche, Sturm „Xaver“ richtete Schäden von 100 bis 200 Millionen Euro an.
Aus Sicht der Versicherungswirtschaft unterschätzen die meisten Menschen hierzulande das Risiko. So hat laut GDV nur ein Drittel der deutschen Hausbesitzer eine sogenannte Elementarschadenversicherung abgeschlossen – auch weil viele nicht wüssten, dass entsprechende Schäden etwa nach Überschwemmungen versicherbar seien. Auch deswegen will die Branche weiter in Aufklärungskampagnen investieren.