Die deutschen Versicherungskonzerne fordern von der Politik mehr finanzielle Unterstützung für die Riester-Rente. Die staatlichen Zulagen müssten deutlich erhöht werden und die Beiträge für die 16 Millionen Altersvorsorgeverträge stärker als bisher von der Steuer absetzbar sein, sagte ein Sprecher des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Der GDV will damit mehr Bürger in Riester-Produkte locken. Im ersten Halbjahr sei der Bestand weiter zurückgegangen, nachdem der Absatz 2012 bereits um 36 Prozent eingebrochen war. Die Renditen in der privaten Altersvorsorge sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken.
„Wir schlagen vor, die Grundzulage von derzeit 154 Euro auf mindestens 200 Euro anzuheben“, sagte der Sprecher. Für Kinder, die vor 2008 geboren seien, solle die Zulage auf 300 von 185 Euro erhöht werden. Nach Schätzungen des Verbandes würde das den Staat etwa 500 Millionen Euro kosten. „Die prall gefüllten Rentenkassen sollten zum Anlass genommen werden, den Bürgern mehr Spielraum für ihre Eigenvorsorge zu geben“, forderte der GDV. Für die geplante „Mütterrente“ werde mehr als das Doppelte zusätzlich ausgegeben wie für alle Riester-Zulagen zusammen, die sich auf drei Milliarden Euro summierten. Vier Millionen Deutsche hatten 2012 versäumt, ihre Zulagen für die Riester-Rente zu beantragen.
Zudem sollten Riester-Beiträge und Zulagen künftig nach den Vorstellungen des Branchenverbandes mit bis zu vier Prozent der Bemessungsgrenze für die Rentenversicherung von der Steuer absetzbar sein. 2014 wären das 2856 Euro. „Der seit 2001 unveränderte Höchstbetrag von 2100 Euro pro Jahr ist auch angesichts des gefallenen Zinsniveaus vollkommen unzureichend, um dem Gros der Bevölkerung eine angemessene Eigenvorsorge für das Alter zu ermöglichen“, sagte der Sprecher.