Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re stellt sein Geschäft mit Kranken- und Lebensversicherungen neu auf. Der Umbau werde im kommenden Jahr rund eine halbe Milliarde Dollar kosten, sagte Finanzchef George Quinn am Montag.
Für den Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re bleiben steigende Ausschüttungen an die Aktionäre das oberste Ziel. Kosten und Schulden sollten reduziert und die Sparte Life & Health solle rentabler werden, teilte der Konkurrent des BranchenprimusMünchener Rück am Montag vor einer Investorenveranstaltung mit. „Unsere höchste Priorität bleibt aber die Auszahlung einer attraktiven und steigenden, regulären Dividende”, erklärte Finanzchef George Quinn.
Swiss Re kündigte an, die Kosten bis 2015 um 250 bis 300 Millionen Dollar zu senken. Ein Jobabbau sei damit nicht verbunden, erklärte Quinn. Das eingesparte Geld soll in Bereiche investiert werden, die ein attraktive Rendite versprechen – beispielsweise in den Ausbau des Geschäfts in den Wachstumsmärkten.
Chancen wittert der Konkurrent des Branchenprimus Münchener Rück vor allem in China, Indien, Indonesien, Brasilien und Mexiko. 2015 soll ein Viertel der Prämieneinnahmen in Wachstumsmärkten erzielt werden, 2012 belief sich der Anteil auf 15 Prozent.
Die Eigenkapitalrendite in der Sparte Life & Health will der Konzern bis 2015 auf zehn bis zwölf Prozent verbessern. Der Bereich steht für rund ein Drittel der Prämieneinnahmen. Um die Eigenkapitalrendite zu maximieren will Swiss Re die Verschuldung um mehr als vier Milliarden Dollar zurückfahren. Dazu sollen unter anderem vorrangige Verbindlichkeiten zurückgekauft werden.
Notwendig ist der Umbau der Sparte Life & Health, weil Risiken in der Vergangenheit zu optimistisch eingeschätzt worden waren. Betroffen sind Verträge, die vor 2004 abgeschlossen wurden. Das Gros entfällt auf das Geschäft, das Swiss Re im März im Zuge der Beilegung eines Disputs vom US-Starinvestor Warren Buffett zurückgenommen hatte.
2015 soll die Sparte Life & Health, die für rund ein Drittel der Prämieneinnahmen des Konzerns steht, dann eine Eigenkapitalverzinsung von zehn bis zwölf Prozent abwerfen. Im Vorjahr waren es 8,9 Prozent.
An seinen Finanzzielen rüttelt Swiss Re nicht. Bis 2015 peilt das Unternehmen im Schnitt eine Gewinnsteigerung je Aktie um zehn Prozent an und eine Eigenkapitalverzinsung, die 700 Basispunkte über dem risikofreien Zinssatz liegt. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gut aufgestellt sind, auch über das Jahr 2015 hinaus”, erkläre Konzernchef Michael Lies.
Um die Eigenkapitalrendite zu maximieren will der Konzern die Verschuldung bis 2016 um mehr als vier Milliarden Dollar zurückfahren. Dazu sollen unter anderem vorrangige Verbindlichkeiten zurückgekauft werden.
An der Börse verursachte der Investorentag keine Wellen. Die Swiss Re-Aktien fielen zwar um 1,9 Prozent auf 66,25 Franken, sie bewegten sich damit jedoch im Einklang mit dem schwachen Börsenumfeld.