Nach mehreren Skandalen will die Ergo-Versicherung mit einem neuen Team die Einhaltung von Regeln intern überwachen lassen. Der sogenannte Compliance-Bereich werde zum 1. Januar nächsten Jahres eingerichtet, teilte
der Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mit.
Die neue Organisationseinheit solle aus der Rechtsabteilung herausgelöst und direkt dem Vorstandsvorsitzenden Torsten Oletzky unterstellt werden. „Compliance“ heißt so viel wie: Handeln in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften. Mit der Leitung werde die 39 Jahre alte Juristin Stefanie Held betraut, die zuvor einen entsprechenden Bereich bei der Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus aufgebaut habe, hieß es in der Ergo-Mitteilung.
„Ihre Expertise wird maßgeblich dazu beitragen, das Bewusstsein im Unternehmen zu schaffen, dass die Verantwortung für Compliance letztlich von jedem einzelnen Mitarbeiter getragen wird“, erläuterte Ergo-Chef Oletzky. Die Versicherung war durch eine Sex-Party in Budapest mit Prostituierten als Belohnung für Versicherungsvertreter in die Schlagzeilen geraten. Außerdem musste der Versicherungskonzern einräumen, dass er Riester-Verträge mit falschen Kostenberechnungen verkauft hatte.