Die Beitragseinnahmen stiegen um knapp sechs Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das Gesamtergebnis stieg von 101 auf 115 Millionen Euro. Der Konzern hatte zu Beginn des vergangenen Jahres die Beiträge um knapp acht Prozent angehoben. Dass die Einnahmen nicht im ähnlichen Maße zulegen konnten, lag insbesondere daran, dass die DKV mit der Beitragserhöhung Tausende Kunden verschreckt hat. Die Zahl der Kunden sank um 34.500. Nun sind noch 4,36 Mio. Kunden bei der DKV versichert.
DKV-Chef Clemens Muth begründete die Beitragserhöhungen mit den steigenden Kosten für medizinische Behandlungen. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um rund ein Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.
Für das laufende Jahr erwartet die DKV bei den Beitragseinnahmen ein Plus von drei bis vier Prozent. Zu Jahresbeginn hat der Versicherer die Beiträge um weitere 5,8 Prozent erhöht. Zugute kommen dürfte der Branche in diesem Jahr, dass durch gesetzliche Änderungen der Wechsel von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung erleichtert wurde.
Muth beklagte, dass es in der Branche allerdings einen “teilweise ruinösen Wettbewerb” gebe. “Wir wollen kein Neugeschäft um jeden Preis”, sagte Muth. Viele private Krankenversicherer könnten ihre Billigtarife nur aufgrund von mageren Leistungen im Krankheitsfalle anbieten. Vielen Kunden sei dies nicht bewusst. Er plädierte für gesetzgeberische Maßnahmen, um Mindeststandards einzuführen, damit nicht weiter Personen mit niedrigen Einkommen in die Billigtarife gelockt werden. “Wir müssen ehrlich sein und sagen, dass manche Kundengruppen in der gesetzlichen Krankenversicherung besser aufgehoben sind als in der privaten”, sagte Muth.
Der 40-Jährige, der erst seit einem halben Jahr die DKV leitet, plädierte zudem für eine gesetzlich geregelte Begrenzung der Provisionen, die Vermittler erhalten, sowie eine Ausweitung der Stornohaftung von derzeit oftmals nur einem Jahr auf fünf Jahre. Das soll den Vermittlern die Anreize nehmen, den Kunden immer wieder den Wechsel der Versicherung zu empfehlen.