Europas größter Versicherer Allianz beteiligt sich am zweitgrößten finnischen Energieversorger Elenia. Ein Konsortium um den Infrastruktur-Investor Allianz Capital Partners (ACP), die australische Bank Macquarie und den staatlichen finnischen Pensionsfonds Valtion Eläkerahasto übernehmen Elenia von einer Gruppe anderer Finanzinvestoren, wie der britische Fonds 3i Infrastructure am Mittwoch mitteilte.
Insgesamt lag der Kaufpreis Insidern zufolge einschließlich Schulden bei rund 3,5 Milliarden Euro. Elenia ist damit eine der größten Transaktionen in der Infrastruktur-Branche in Europa in diesem Jahr.
Infrastruktur-Investments sind für langfristige Investoren wie die Allianz attraktiv, weil sie zwar relativ niedrige, aber lange Zeit verlässliche Renditen liefern. ACP und Macquarie übernehmen jeweils 45 Prozent an Elenia, Valtion Eläkerahasto zehn Prozent, wie das Konsortium mitteilte.
Energieversorger Elenia betreibt in Finnland ein 69.000 Kilometer langes Elektrizitätsnetz, das 420.000 Menschen versorgt, und kommt damit auf einen Marktanteil von zwölf Prozent. Dazu kommen 16 lokale Fernwärmenetze mit einer Gesamtlänge von 500 Kilometern. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen operativen Gewinn von 168 Millionen Euro.
Die Finanzinvestoren 3i, Goldman Sachs (GS Infrastructure Partners) und der finnische Rentenversicherer Ilmarinen hatten Elenia Anfang 2012 vom schwedischen Versorger Vattenfall für rund 1,5 Milliarden Euro gekauft und seither mehr als 600 Millionen Euro unter anderem in die Wetterfestigkeit des Netzes investiert. Seit dem Herbst lief ein Verkaufsprozess. Bis Montag waren Insidern zufolge drei Offerten eingegangen, eine davon vom chinesischen Versorger China Southern Power Grid.
Für die bisherigen Investoren hat sich das Engagement gelohnt: Allein 3i Infrastructure, die 39,3 Prozent an Elenia hält, kassiert 725 Millionen Pfund (823 Millionen Euro) – ohne Schulden, wie der Finanzinvestor mitteilte. Daraus errechnet sich eine Eigenkapital-Bewertung von 1,84 Milliarden Pfund (2,08 Milliarden Euro). Gezahlt hatten die Briten für ihren Anteil vor sechs Jahren gerade 195 Millionen Pfund, in der Bilanz stand er zuletzt mit 498 Millionen.
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