Der Lebensversicherer Swiss Life schafft Wachstum derzeit nur in seinem Heimmarkt Schweiz. In Deutschland gingen die Einnahmen in dritten Quartal zurück und in Frankreich stagnierten sie, wie der größte reine Lebensversicherer der Schweiz am Dienstag mitteilte. Insgesamt stiegen die Pramieneinnahmen um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,98 Milliarden Franken (2,48 Milliarden Euro).
Analysten hatten mit Prämien von 2,79 Milliarden Franken gerechnet. Das Plus der Schweizer lag im Rahmen dessen, was auch der weit größere Konkurrent Allianz schaffte. Der Münchener Konzern steigerte die Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherungssparte im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro.
Im Heimmarkt wuchs Swiss Life vor allem in der beruflichen Vorsorge. Dem Konzern kommt zugute, dass die Wirtschaft weiterhin gut läuft und die Arbeitslosigkeit so niedrig ist wie praktisch in keinem Land Europas.
Die deutsche Konzerntochter AWD, die Swiss Life 2008 für 1,2 Milliarden Euro kaufte, macht den Schweizern weiterhin wenig Freude. Der AWD-Umsatz sank um 15 Prozent auf 108 Millionen Euro. Den Abschreibungen, die Swiss Life bereits vornehmen musste, könnten noch weitere folgen, ließ Swiss Life-Finanzchef Thomas Buess bereits im August durchblicken. Am 28. November erwarten Anleger und Analysten mehr dazu. Dann will Swiss Life die “neuen Pläne für die nächsten Jahre” vorstellen, so der Konzern am Dienstag.
Die Netto-Anlagerendite verbesserte sich auf 3,8 Prozent von 2,7 Prozent im Vorjahr. Der vor gut einem Jahr eingeführte Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken federte den Prämienrückgang in Deutschland ab, der wechselkursbereinigt sieben Prozent betrug. Gewinnzahlen veröffentlich Swiss Life nur zum Halbjahr und am Jahresende. Die Aktien eröffnete an der Zürcher Börse ein Prozent höher bei 118 Franken.