Bitcoin hat die Blockchain-Technologie einst verbreitet, nun wollen auch die Versicherer einsteigen. Mittels einer Initiative wollen die europäischen Marktführer die Technik testen. Es könnte die Branche revolutionieren.
Die „Blockchain“-Verschlüsselungstechnologie könnte auch die weltweite Versicherungsbranche revolutionieren. Fünf führende europäische Versicherer und Rückversicherer wollen deshalb in einer gemeinsamen Initiative ausprobieren, ob und wie sich die Technik in der Praxis nutzen lässt, etwa zur Automatisierung von Prozessen. „Blockchain besitzt ein enormes Potenzial, digitale Verträge und Transaktionen zwischen mehreren Parteien sicher, transparent und nachprüfbar auszuführen“, teilte die Münchener Rück am Mittwoch mit. Blockchain funktioniert wie ein virtuelles Kassenbuch, über das Geschäfte in der Finanzbranche direkt zwischen zwei Parteien abgewickelt werden können.
Der neuen „Blockchain Insurance Industry Initiative“ (B3i) gehören neben dem weltgrößten Rückversicherer die Münchener Allianz, Swiss Re, Zurich und die niederländische Aegon an. Es gehe darum, „die nötigen Standards für eine tatsächliche Digitalisierung der Branche zu setzen“, sagte Harald Rosenberger, der bei der Münchener Rück für Innovationen zuständig ist. Die Initiative sei deshalb auch für andere Versicherer offen.
Mit der Technologie lasse sich der Aufwand für die Abwicklung, Verwaltung und Dokumentation von Verträgen zwischen Versicherern und ihren Kunden, aber auch mit Rückversicherern deutlich reduzieren. Das könnte die Kosten drastisch senken und die Effizienz erhöhen. So könnte ein Erdbeben in einer gewissen Stärke automatisch eine Zahlung des Rückversicherers auslösen, an den der Erstversicherer einen Teil des Erdbebenrisikos weitergereicht hat. Doch das ist Zukunftsmusik. Vorher seien etwa einheitliche Mindeststandards für den Austausch von Daten nötig. Die fünf Versicherer wollen in dem Pilotprojekt zunächst ausloten, ob und wie sich Transaktionen innerhalb der Branche mit Blockchain bewerkstelligen lassen.
Fonte: