Der für sein aggressives Finanzgebaren bekannte Investor Carl Icahn fordert eine Aufspaltung des größten nordamerikanischen Versicherers AIG. Der Konzern solle in drei getrennte und an der Börse gehandelte Bereiche zerlegt werden, schrieb Icahn in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an den AIG-Vorstandschef. So könne verhindert werden, dass die US-Regierung den Konzern als für die Finanzstabilität riskantes Unternehmen („too big to fail“) einstuft. Außerdem fordert Icahn, der nach eigenen Angaben AIG-Großaktionär ist, eine stärkere Kostenkontrolle. Diese sei notwendig, um besser mit den Rivalen zu konkurrieren. AIG-Papiere verteuerten sich an der Börse um bis zu vier Prozent.
Konzernchef Peter Hancock wies die Forderungen zurück. „Wir haben wichtige und deutliche Schritte zur Neupositionierung von AIG unternommen – und zwar sowohl eine Vereinfachung als auch einen Risikoabbau des Unternehmens“, sagte er. AIG war einst der größte Versicherer der Welt.
Nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers 2008 rettete die US-Regierung den Konzern mit 182 Milliarden Dollar Steuergeldern vor dem Aus. Das Geld hat das Unternehmen inzwischen zurückgezahlt.
Icahn ist bekannt dafür, sich aktiv in die Politik von Unternehmen einzumischen. So drängte er beispielsweise Apple zu einer Aufstockung des milliardenschweren Aktien-Rückkaufprogramms.