Der Versicherer Ergo hat den Chef seiner britischen Tochtergesellschaft DAS Legal Expenses Insurance, Paul Asplin, beurlaubt. Bei der britischen Tochter laufe eine interne Untersuchung, teilte der zur Münchner Rück gehörende Versicherungskonzern am Dienstag weiter mit. Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sei eingeschaltet worden, es gehe auch um Beziehungen zu einem Dienstleister.
„Die Untersuchung, die wir selbst angestoßen haben, steht derzeit noch am Anfang“ sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Versicherers. Über Dauer und Ausgang könnten noch keine Angaben gemacht werden. DAS-Manager Paul Timmins rücke vorübergehend an die Spitze der britischen Tochter, die rund 700 Mitarbeiter beschäftigt, bis die Untersuchung abgeschlossen sei. Eine Stellungnahme Asplins war zunächst nicht zu erhalten.
Ergo war zuletzt aufgrund von Geschäftsbeziehungen zu dem skandalumwitterten Finanzdienstleister Infinus in die Schlagzeilen geraten. Dies rief auch den Mutterkonzern Münchner Rück auf den Plan: Dass Ergo die Verbindung zu Infinus nicht sofort nach Anzeichen von Unregelmäßigkeiten abgebrochen habe, sei „enttäuschend“, hatte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard gesagt.
Ergo war in der Vergangenheit auch schon aufgrund von Luxusreisen und Bordell-Besuchen seiner Versicherungsvertreter in die Kritik geraten.