Die Allianz baut ihr Geschäft in Asien aus: Der weltgrößte Versicherer hat mit der britischen Bank HSBC eine Vertriebsvereinbarung über zehn Jahre geschlossen. Allianz-Policen werden künftig über HSBC-Schalter in China, Indonesien, Australien, Malaysia, Sri Lanka und Taiwan verkauft.
Diese Länder gelten als Wachstumsbringer, während das Neugeschäft in weiten Teilen Europas und Nordamerikas stagniert. Banken sind für Versicherer gerade in Asien extrem wichtig: Rund 40 Prozent des Lebensneugeschäfts der Allianz kamen dort 2011 über diesen Vertriebsweg. Entsprechend teuer können sich die Geldhäuser die Kooperation bezahlen lassen. Die Allianz zahlt HSBC einmalig 77 Mio. Euro für die Zehn-Jahres-Periode – neben den Provisionen für die vermittelten Policen.
Im Zuge der Transaktion kauft der DAX-Konzern die Lebensversicherungstochter der HSBC in Taiwan und legt dafür weitere 14 Mio. Euro auf den Tisch. HSBC hat ihre Wurzeln in Asien und ist daher dort stark vertreten.
Die Allianz ist in dem Geschäftsfeld in Zugzwang. Sie verlor 2011 deutlich Lebensversicherungsumsatz in der Region Asien-Pazifik. Die Beitragseinnahmen gingen dort von 6,49 Mrd. Euro auf 4,97 Mrd. Euro zurück. Gründe sind etwa regulatorische Auflagen und harter Wettbewerb. Im Jahr 2011 schloss der Konzern seine defizitäre japanische Lebensversicherungstochter für Neugeschäft.