Die Allianz verabschiedet sich aus dem Geschäft mit der Prozessfinanzierung. Man nehme kein Neugeschäft mehr an und begleite nur noch die laufenden Prozesse zu Ende, für die man das Kostenrisiko übernommen habe, bestätigte die Allianz entsprechende Informationen des Handelsblatts. Laut Branchenkreisen waren zuvor Verkaufsverhandlungen ergebnislos verlaufen.
Prozessfinanzierer übernehmen bei Zivilklagen nach Prüfung der Erfolgsaussichten für den Klagenden die Prozesskosten – und sichern sich eine Erfolgsbeteiligung, wenn der Prozess gewonnen wird. Die Allianz nennt keine Zahlen über das aktuelle Geschäftsvolumen. In früheren Jahren hatte die Prozessfinanz-Tochter aber im In- und Ausland Prozesse mit einem Streitwert von mehr als 400 Millionen Euro unter Vertrag. Damit gehörte die Allianz zu den größten Prozessfinanzierern in Europa.
Als Begründung für den Ausstieg aus dem Geschäft gab die Allianz an, dass sie sich auf das Kerngeschäft konzentrieren wolle. Die Konkurrenten setzen dagegen weiter große Hoffnungen auf die Sparte. Eine Ergo-Sprecherin betonte, man sei sehr zufrieden und erwarte auch in diesem Jahr wieder „ein überaus erfolgreiches Ergebnis“ im Geschäftsbereich Prozessfinanzierung.