Der Verkauf von rund 100.000 Lebensversicherungs-Verträgen der ehemaligen Mannheimer Leben zieht sich hin. Die Ausgliederung des Bestandes in die neue Salvamus Lebensversicherungs-AG werde sich bis 2017 verzögern, erklärte die Auffanggesellschaft der Versicherungsbranche, Protektor, am Montag in Berlin. Die Genehmigung der Finanzaufsicht BaFin liege noch nicht vor, zudem seien steuerliche Fragen ungeklärt.
Protektor hatte die Verträge der in Schieflage geratenen Mannheimer Leben vor 13 Jahren übernommen. Es war das erste Mal, dass eine Lebensversicherung mit vereinten Kräften aufgefangen werden musste. „Protektor hat den Bestand in den vergangenen Jahren wieder auf eine solide finanzielle Basis gestellt“, hieß es in der Mitteilung. Vor einem Weiterverkauf muss der Bestand in eine eigene Gesellschaft – Salvamus – ausgegliedert werden, damit Protektor als Auffanggesellschaft für eventuelle künftige Notfälle erhalten bleibt.
Im November 2015 hatte Protektor die ehemaligen Mannheimer-Policen wieder zum Verkauf gestellt. Denn angesichts des fehlenden Neugeschäfts laufen Protektor die Kosten davon. Laut Finanzkreisen soll Salvamus an die Abwicklungsgesellschaft Heidelberger Leben gehen, an der der Finanzinvestor Cinven und die Hannover Rück beteiligt sind. Ihr gehören bereits die ehemalige MLP Leben und die Skandia Leben. Protektor betonte, die Gespräche mit möglichen Käufern seien noch nicht abgeschlossen. Die BaFin pocht darauf, dass Kunden bei einem Verkauf finanziell nicht schlechter gestellt werden als vorher.
Fonte:
Handelsblatt