Noch vor Beginn der EU-Austrittsverhandlungen reagieren britische Konzerne unterschiedlich. Lloyds of London will sich für den schlimmsten Fall absichern und setzt auf ein alternatives Standbein innerhalb der EU.
Der traditionsreiche Versicherungsmarkt Lloyds of London will schon zu Beginn der Brexit-Verhandlungen ein zweites Standbein in der Europäischen Union eröffnen. Die Vorbereitungen für einen Umzug einiger Geschäftsbereiche liefen, sagte Verwaltungsratschef John Nelson am Donnerstag. „Unser Ziel ist es, einen Notfallplan zu haben.“
Geplant sei, eine Geschäftsstelle in einem anderen EU-Land zu haben, sobald die britische Regierung den Austritt aus der EU offiziell beantragt hat. Das Unternehmen will mit dem Schritt einem drohenden Verlust der Geschäftserlaubnis in der Union zuvorkommen, wenn das Ausscheiden des Landes vollzogen ist. 2015 nahm der Versicherungsmarkt etwa elf Prozent seiner Prämien in der EU ein.
Die britische Premierministerin Theresa May kündigte zuletzt an, den Austrittsantrag nicht mehr in diesem Jahr zu stellen. Der irische Ministerpräsident Enda Kenny sagte unlängst unter Berufung auf britische Regierungsmitglieder, im Januar oder Februar 2017 könnten die Verhandlungen aufgenommen werden. Danach hat Großbritannien zwei Jahre Zeit, um die Details der künftigen Beziehungen zur EU zu regeln.
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