ie verheerende Explosion im Hafen der chinesischen Großstadt Tianjin wird die Versicherer nach den Erwartungen der Münchener Rück bis zu drei Milliarden Dollar kosten. Vorstand Torsten Jeworrek sagte am Sonntag in Monte Carlo, er gehe davon aus, dass die Schäden in der oberen Hälfte der Marktschätzungen lägen, wonach die Katastrophe 1,6 bis drei Milliarden Dollar kosten werde. „Das wird ein Großschaden für uns und viele andere im Markt“, sagte Jeworrek. Um genaue Zahlen zu nennen, sei es noch zu früh.
Abstriche an der Gewinnprognose werde die Münchener Rück aber wegen der Katastrophe in Tianjin nicht machen müssen, betonte der für das Rückversicherungsgeschäft zuständige Vorstand. Die Kosten, die die Münchener Rück den Versicherern ersetzen muss, überstiegen nicht das Großschadenbudget für dieses Jahr. „Wo auch immer das innerhalb dieser Spanne liegt, wird es unsere Gewinnprognose nicht berühren“, sagte Jeworrek. Der Weltmarktführer geht für 2015 trotz des heftigen Preiskampfs in der Rückversicherung von einem Nettogewinn von mindestens drei Milliarden Euro aus. Das wäre kaum weniger als 2014, als ein Gewinn von 3,15 Milliarden Euro zu Buche stand.
Eine Serie von Explosionen hatte im August weite Teile des Hafens verwüstet. Mehr als hundert Menschen waren ums Leben gekommen. Nach ersten Schätzungen müssen vor allem chinesische Versicherer für die Schäden einstehen. In Chinageben sie laut der Ratingagentur Fitch 10 bis 15 Prozent der Risiken an die Rückversicherer weiter.