Die milliardenschweren Lasten aus Naturkatastrophen in diesem Jahr verbessern die Aussichten der weltweit agierenden Rückversicherer. Denn trotz kurzfristig hoher Lasten und teils immenser Verluste steigen nun die Chancen, die Preise anzuheben und damit längerfristig die Profitabilität zu verbessern. Zu diesem Schluss kommt die Rating-Agentur Moody’s, die deswegen am Dienstag den Ausblick für die Branche auf „stabil“ von zuvor „negativ“ anhob. Damit stehen die Zeichen auf unveränderten Bonitätsnoten – ein wichtiges Signal für langfristig orientierte Investoren.
2011 hat den Rückversicherern bereits immense Belastungen beschert – vor allem wegen der Erdbeben in Japan und Neuseeland, Überschwemmungen in Australien sowie zahlreicher Tornados und zuletzt auch Hurrikan „Irene“ in den USA. Damit hätten Rückversicherer, die auf Großrisiken spezialisiert sind, gute Argumente für Preiserhöhungen, während die Kapitalreserven nicht bedeutend geschwächt seien, erklärte Moody’s. Hatten normale Versicherer vergangenes Jahr noch angegeben, keinen zusätzlichen Schutz bei den Rückversicherern in Anspruch nehmen zu wollen, seien nun immer mehr verunsichert. Ein großer Hurrikan könnte die Nachfrage deutlich anziehen lassen.
Signifikante Preiserhöhungen sind für die Rückversicherer laut Moody’s bereits in den direkt betroffenen Gebieten und Einheiten drin gewesen. In den anderen Bereichen seien die Preise stabil geblieben. Zum Jahreswechsel, zu dem traditionell die Konditionen bei einem Großteil der Rückversicherungspolicen neu verhandelt werden, dürften sich die Raten insgesamt stabil bis steigend entwickeln. In den vergangenen Jahren gab es hier immer wieder Preisrückgänge.