Nach Jahrzehnten stürmischer Expansion legt der französische Versicherer Axa den Rückwärtsgang ein. Der am Montag abgeschlossene Verkauf der kanadischen Tochter ist nur der jüngste Schritt in einer ganzen Serie von Beteiligungsverkäufen – der kanadische Versicherer Intact Financial zahlt 1,9 Mrd. Euro, was Axa einen Gewinn von 900 Mio. Euro einbringt. Bereits Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass Europas zweitgrößter Versicherer sogar den Verkauf seiner Private-Equity-Tochter prüft. Diese ist mit verwalteten Mitteln von 28 Mrd. Dollar die größte europäische Beteiligungsgesellschaft, die einem Versicherungskonzern gehört. Der mögliche Erlös wird auf 250 bis 400 Mio. Euro geschätzt.
Es ist eine radikale Wende. Zuvor war Axa durch viele Zukäufe zu Europas zweitgrößtem Versicherer hinter der Allianz aufgestiegen. Nun ist der Konzern zum Sparen gezwungen. Axa-Chef Henri de Castries hatte die Neuordnung des Unternehmens zwar im Juli für beendet erklärt: Die Folgen der Finanzkrise 2008 schienen überwunden. Aber jetzt setzen die neuerlichen Turbulenzen Axa abermals zu.