Der Übernahmekampf um den US-Rückversicherer PartnerRE ist zu Ende. Die Familie der Fiat-Gründer Agnelli übernimmt mit ihrer Holding Exor für 6,9 Milliarden Euro den amerikanischen Anbieter. Das gab Exor am Montag bekannt. Damit hat Axis Capital den Kürzeren gezogen.
Exor und deren Präsident John Elkann, Enkel des ehemaligen Fiat-Präsidenten Gianni Agnelli, hatten vor einigen Monaten mit ihrem Überraschungscoup für Aufsehen gesorgt, als sie ein Gegenangebot für den Rückversicherer vorlegten. Ursprünglich hatte es so ausgesehen, als wäre der Deal zwischen PartnerRe und Axis schon in trockenen Tüchern. Zunächst hatte PartnerRe das Angebot der Italiener als zu niedrig angeboten. Sowohl Axis als auch PartnerRe sind auf den Bermudas ansässig.
Die Agnellis sind mit 29,2 Prozent zwar immer noch größter Aktionär von Fiat Chrysler Automobiles. Aber sie schauen sich seit einiger Zeit jenseits der Automobilbranche um. Sie haben zuletzt auch mit ihrem Angebot für die Hälfte der Anteile von der britischen Wochenzeitschrift „Economist“ von sich reden gemacht.
Den Agnellis gehören unter anderem der italienische Fußballverein Juventus Turin und das US-Immobilienunternehmen Cushman & Wakefield. In der Vergangenheit waren die Agnellis schon einmal im Versicherungsgeschäft in den USA engagiert. Für die Agneliis ist der Kauf in gewisser Hinsicht eine Rückkehr zu alten Zeiten.
„Das Abkommen ist sehr positiv. Mit unserem Einsatz als stabile Aktionäre wird die Gesellschaft sich weiterhin als eine der größten unabhängigen und globalen Rückversicherungs-Gesellschaften entwickeln können“, kommentierte Elkann den Deal.
Bei dem auf den Bermudas ansässige Rückversicherer PartnerRe können sich normale Assekuranzen gegen große Risiken absichern. Der Markt wird von der Münchener Rück und der Swiss Re dominiert.
Der Kauf von Partner Re soll Anfang des kommenden Jahres über die Bühne gehen. Allerdings ist das Abkommen noch nicht völlig in trockenen Tüchern. Die Amerikaner haben noch bis zum 14. September Zeit, mögliche andere Offerten zu prüfen. Sollte bis dahin kein anderes Angebot vorliegen, geht der Rückversicherer an die Agnellis.