Der Schweizer Versicherer Baloise hat im ersten Halbjahr 2011 das Ende des Booms mit steuerbegünstigten Lebensversicherungen für vermögende Privatkunden zu spüren bekommen. Das Geschäftsvolumen sank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken, wie der Basler Konzern am Dienstag mitteilte.
Nach dem Ende der italienischen Steueramnestie brach das Geschäft mit den sogenannten Versicherungsmänteln weg. Im klassischen Lebensversicherungsgeschäft blieben die Prämien auf Vorjahresniveau. Der Reingewinn ging um 4,7 Prozent auf 203,4 Millionen Franken zurück und lag damit leicht unter den Analystenschätzungen.
Baloise machte für den Rückgang vor allem das schlechtere Finanzergebnis verantwortlich. Im Vorjahr hatten Gewinne auf Wertschriften das Finanzergebnis gestützt. Der Schaden-Kosten-Satz verschlechterte sich wegen etwas höherer Schäden auf 93,0 (Vorjahr 90,2) Prozent. Bis zu einem Wert von 100 Prozent sind die Kosten und Schadenzahlungen durch die Prämieneinnahmen gedeckt.
Der fünftgrößte Schweizer Versicherer bekräftigte seine Ertragsziele: Baloise strebt weiterhin eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent, einen Schaden-Kosten-Satz von deutlich unter 100 Prozent und eine kontinuierliche Steigerung des Gewinns je Aktie an. Der Konzern sieht sich auf Kurs, durch Sparmaßnahmen bis 2012 einen Gewinnbeitrag von 200 Millionen Franken jährlich zu erreichen.