Die Versicherungstochter Ergo der Munich Re erwägt die geplante Akquisition der griechischen ATE Insurance SA abzusagen, falls in Griechenland nicht wieder Stabilität einkehrt. „Je nach politischer Entwicklung ist es durchaus möglich, dass wir von diesen Rücktrittsrechten Gebrauch machen“, teilte Ergo am Freitag per E-Mail mit.
Die Ergo mit Sitz in Düsseldorf einigte sich im vergangenen August über den Kauf der ATE von Piraeus Bank SA. Damals erklärte die Versicherung, sie rechne damit, dass die griechische Volkswirtschaft sich wieder erholen würde. Inzwischen nähert sich Griechenland dem Ausstieg aus dem Euro und es droht ein Kollaps des Finanzsystems. Ergo warte noch auf die letzten ausstehenden regulatorischen Genehmigungen, erklärte das Unternehmen am Freitag.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat in der vergangenen Nacht den Gläubigern Griechenlands ein Reformpaket vorgelegt, mit dem er dem Land ein Rettungsprogramm im Volumen von 53,5 Mrd. Euro sichern will. Während das griechische Parlament am Freitag über die Reformvorschläge entscheidet, wollen die EU-Länder am Sonntag auf einem Sondergipfel darüber abstimmen, ob Griechenland einen neuen dreijährigen Kredit erhält.
Ergo erklärte im vergangenen Jahr, dass die Gesellschaft mit der Übernahme von ATE zum größten Sachversicherer in Griechenland werde. Man rechne mit Wachstum angesichts der geringen Verbreitung von Versicherungen in Griechenland. Der Kaufpreis unterliege Anpassungen beim Nettovermögenswert zum Abschluss, hieß es damals.
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Die WirtschaftsWoche hatte über die Erwägungen von Ergo berichtet.