Der Homeshopping-Sender HSE24 ist für den französischen Finanzinvestor Axa Private Equity zu einem lukrativen Geschäft geworden. 2008 hatten die Franzosen rund 180 Millionen Euro für das Münchener Unternehmen bezahlt, bei dem am Mittwoch offiziell bekanntgegebenen Verkauf an den Investor Providence ist es Finanzkreisen zufolge rund 650 Millionen Euro wert.
Die US-Beteiligungsgesellschaft übernimmt 85 Prozent an Home Shopping Europe (HSE24), der Rest bleibt bei Axa. Die auf Medien- und Kommunikations-Unternehmen spezialisierte Providence hatte sich für den Verkauf allein 265 Millionen Euro an Fremdkapital besorgt. Axa wollte sich dazu nicht äußern.
Axa Private Equity hatte HSE24 nur mit Eigenkapital aus der Insolvenzmasse des Warenhaus- und Versand-Konzerns Arcandor erworben, dem Unternehmen später aber zweimal Schulden aufgeladen und sich 2011 eine Dividende ausschütten lassen. Unter der Ägide von Axa Private Equity habe HSE24 den Umsatz im Schnitt um mehr als zehn Prozent pro Jahr gesteigert.
Im vergangenen Jahr wuchsen die Erlöse um sieben Prozent auf 470 Millionen Euro. Zahlen zum Gewinn liegen nicht vor. Seit 2011 steht die Expansion ins süd- und osteuropäische Ausland auf dem Plan. In Italien nahm der erste fremdsprachige Shopping-Sender seinen Betrieb auf, in Russland übernahm HSE24 Anfang des Jahres eine Beteiligung am Sender Shopping Live.