Die Hannover Rück ist nach eigenen Angaben zufrieden mit dem Verlauf des abgelaufenen Quartals. „Dass Budget (für Großschäden) für das zweite Quartal wurde nicht ausgeschöpft, das Quartal verlief mindestens im Rahmen unserer Erwartungen“, sagte Finanzchef Roland Vogel nach Angaben des Deutschen Anleger Fernsehens (DAF) in einem Interview am Dienstag. Eine Anhebung der Gewinnprognose für 2011 im weiteren Jahresverlauf sei „nicht ausgeschlossen“.
Die Hannover Rück hatte ihre Gewinnprognose wegen zahlreicher Naturkatastrophen wie dem verheerenden Erdbeben in Japan im März auf 500 Millionen Euro gesenkt. Dieses Ziel sei allerdings nur erreichbar, wenn Großschäden im weiteren Jahresverlauf 410 Millionen Euro nicht deutlich überschreiten, bekräftigte ein Firmensprecherin. Die Prognose für 2011 sei „eher ein konservatives Ziel“, sagte Finanzchef Vogel laut DAF. „Es müsste jetzt schon noch ganz Dicke kommen, damit unser Jahresziel noch in Gefahr gerät.“ Im ersten Quartal hatten die Niedersachen nur dank hoher Sondererlöse und aufgelöster Reserven einen kleinen Gewinn ausgewiesen. Die größten Rivalen Münchner Rück und Swiss Re schrieben dagegen rote Zahlen.
Das Engagement der Hannover Rück in den schuldengeplagten Euro-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien (PIIGS) liegt nach Angaben von Vogel bei insgesamt 240 Millionen Euro und damit weniger als einem Prozent der gesamten Anlagen. Höhere Risiken drohen dem Unternehmen dagegen, wenn der Streit in den USA über die Anhebung der Schuldengrenze nicht gelöst wird und das Land vorübergehend zahlungsunfähig wird. „Wir sind mit unter drei Milliarden in US-Staatstiteln engagiert, dies ist schon ein substanzieller Betrag“, sagte Vogel. Insgesamt hat die Hannover Rück rund 25 Milliarden Euro angelegt.