Die Allianz will sich einem Zeitungsbericht zufolge aus dem Indien-Geschäft zurückziehen. Der indische Partner Bajaj Finserv dürfte die Anteile des Münchener Versicherers an den Gemeinschaftsunternehmen im Leben- und Sach-Geschäft für rund 100 Milliarden Rupien (134 Millionen Euro) übernehmen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Mint“ am Montag und berief sich dabei auf mit der Entwicklung vertraute Personen. Die Allianz hält 26 Prozent an den beiden vor 15 Jahren gegründeten Joint Ventures. Nach einem Gesetz von 2015 dürfte sie bis auf 49 Prozent aufstocken. Doch Allianz und Bajaj hätten sich nicht auf einen Preis einigen können, berichtete die Zeitung.
Während die Allianz auf den im Jahr 2001 vereinbarten Preis für die gegenseitig gewährten Kaufoptionen poche, habe Bajaj auf die Vorgabe der Notenbank verwiesen, wonach alle Transaktionen in der Branche zum – deutlich höheren – fairen Wert oder dem Marktpreis ausgeführt werden müssten. Die gegenseitigen Optionen laufen Ende Juli aus. Die Zeitung zitierte Bajaj-Geschäftsführer Sanjiv Bajaj, die Verhandlungen mit der Allianz dauerten an. Das Unternehmen erklärte am Montag in einer offiziellen Mitteilung an die Börse in Mumbai, die Debatten über verschiedene Optionen seien in einem frühen Stadium. Die Allianz wollte sich nicht konkret äußern. „Indien ist ein dynamischer Markt, dem sich die Allianz weiter verpflichtet fühlt“, erklärte eine Sprecherin.
Der neue Allianz-Chef Oliver Bäte lässt das Portfolio des Versicherungsriesen im Ausland derzeit durchforsten. Töchter oder Beteiligungen, die nicht rasch die geforderten Renditen erwirtschaften, könnten abgestoßen werden. In Südkorea und in Taiwan hat die Allianz damit bereits begonnen.
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