WashingtonDie US-Regierung muss früheren AIG -Aktionären keinen Schadenersatz wegen der Rettung des Versicherungskonzerns in der Finanzkrise zahlen. Das urteilte am Montag ein Gericht, das sich mit Forderungen gegen den Staat befasst. Richter Thomas Wheeler erklärte, zwar hätten die USA bei der Verstaatlichung von AIG 2008 im Vergleich zu ähnlichen Fällen übermäßig strenge Maßstäbe angelegt.
Das reiche aber nicht aus, um Schadenersatz zu rechtfertigen. Hätte die Regierung nicht interveniert, hätte AIG Insolvenz anmelden müssen, hieß es in der Urteilsbegründung. AIG wurde kurz nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers verstaatlicht. Die US-Regierung befürchtete damals, dass eine Pleite des Versicherungsunternehmens das globale Finanzsystem in Gefahr bringen würde.
Der frühere AIG-Chef Maurice Greenberg hatte gegen das Vorgehen 2011 geklagt. Die US-Regierung habe nicht nur überhöhte Zinsen für ein Darlehen über 85 Milliarden Dollar verlangt, sondern auch fast 80 Prozent der Unternehmensanteile. Dadurch wurden Anteile verwässert, und AIG-Aktionären entgingen nach Darstellung von Greenberg Dutzende Milliarden Dollar.
Greenberg stand bis 2005 an der Spitze von AIG und war bei der Rettung über seine Firma Starr International der größte Einzelaktionär. Er strebte für Starr und 270.000 andere Aktionäre Schadenersatz von insgesamt 50 Milliarden Dollar an.