Köln Axa Deutschland hofft darauf, dass beim geplanten Reformpaket für die Lebensversicherer das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Zwar sei die Stoßrichtung des Gesetzentwurfes grundsätzlich richtig, weil das Produkt Lebensversicherung gestärkt werde, sagte Axa-Vorstand Patrick Dahmen am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in Köln. Aus seiner Sicht gibt es aber Nachbesserungsbedarf, insbesondere bei der geplanten Ausschüttungssperre und den Provisionen.

Die Bundesregierung will ein Schutzschild gegen die negativen Folgen der Zinsflaute errichten und bis zur Sommerpause ein Gesetz zur Sicherung der Garantieversprechen an die Versicherten auf den Weg bringen. Denn im derzeitigen Marktumfeld fällt es den Versicherern immer schwerer, ausreichende Gewinne zu erwirtschaften, um ihre Zusagen an die Kunden zu erfüllen. Der Branchenverband GdV hat an dem Paket bereits deutliche Kritik geäußert und hat Zweifel, ob die Änderungen fristgerecht umzusetzen sind.

Axa stößt sich vor allem daran, dass die Kunden künftig zu 90 Prozent am sogenannten Risikogewinn ihres Versicherers beteiligt werden sollen – zu Lasten der Aktionäre. Vom Bund ist das ausdrücklich gewollt. Axa ist diese Quote ein Dorn im Auge. Der Konzern befürchtet, so schwerer an frisches Kapital zu kommen, denn für Anleger rechne sich ihr Investment entsprechend später. Geplant ist auch, dass die Unternehmen die Abschlusskosten nicht mehr so stark an die Versicherten weiterreichen dürfen. Dahmen hielt dem entgegen, sinnvoller sei es, die Abrechnung der Provisionen und internen Kosten über einen längeren Zeitraum zu strecken. Die Neuregelung zu den Bewertungsreserven von festverzinslichen Wertpapieren begrüßte er dagegen: Sie sollen nicht mehr wie bisher zur Hälfte an ausscheidende Kunden fließen, sondern gerechter auf alle verteilt werden.

 

Wie die Konkurrenz steuert Axa, die elf Prozent zum Umsatz der französischen Mutter beiträgt, wegen der geringen Anlagerenditen um. Konzernchef Thomas Buberl sagte, Axa setze stärker auf fondsgebundene Policen und Produkte, die bestimmte biometrische Risiken der Versicherten berücksichtigten. In den Hintergrund rückten die klassischen Garantiezinsprodukte.

2013 sanken die Einnahmen insgesamt um 1,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro – insbesondere, weil Axa das Einmalbeitragsgeschäft zurückfuhr. Das operative Ergebnis stieg um 17 Prozent auf 431 Millionen Euro, unter dem Strich reichte es für einen Gewinn von 385 (Vorjahr: 388) Millionen Euro.