Zürich-Finanzchef George Quinn hat nach einem Gewinnrückgang des Versicherungskonzerns im ersten Quartal selbstkritische Töne angeschlagen. Vor allem die größte Geschäftssparte Schadenversicherung müsse noch an der Rentabilität feilen, sagte Quinn am Donnerstag. „Es bleibt noch viel zu tun um unser ROE zu verbessern.“ Zürich strebt gemessen am Betriebsgewinn eine Eigenkapitalverzinsung (ROE) von zwölf bis 14 Prozent an. Im ersten Quartal waren es 12,9 Prozent. Unter Ausschluss von Sonderposten lag die Kennzahl nach Quinns Worten leicht unter der angepeilten Zielspanne.
Europas fünftgrößter Versicherer setzt vor allem auf Effizienzsteigerung. Zukäufe, um das Wachstum anzukurbeln, stünden nicht im Mittelpunkt, erklärte Quinn. „Einstweilen konzentrieren wir uns auf operative Verbesserungen.“
Konzernchef Martin Senn hatte Ende 2013 neue Finanzziele ausgegeben und angekündigt, das Unternehmen wieder stärker auf Wachstum auszurichten. Wie Zürich bei der Umsetzung der neuen Geschäftsstrategie vorankommt, will er bei einer Investorenveranstaltung am 21. Mai darlegen.
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Nach den ersten drei Monaten 2015 stand unter dem Strich mit 1,2 Milliarden Dollar ein um vier Prozent geringerer Gewinn als ein Jahr zuvor. Der Betriebsgewinn sank um sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Zu einem guten Teil ist der Rückgang der Stärke der Konzernwährung Dollar geschuldet, die Einnahmen in Euro und anderen Währungen auffraßen.
Die Prämieneinnahmen gingen um sieben Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zurück. Unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen gab es einen Anstieg von fünf Prozent. Von Großschäden blieb Zürich verschont, der Schaden-Kosten-Satz lag bei 96,7 Prozent. Bis zu einem Wert von 100 Prozent sind die Schäden und Verwaltungskosten durch die Prämieneinnahmen gedeckt. In der Katastrophenversicherung in den USA blieben die Preise unter Druck, sagte Finanzchef Quinn.
An der Börse verursachte die Quartalsbilanz keine großen Wellen. Mit einem Kursminus von einem halben Prozent hielt sich Zürich im schwachen europäischen Versicherungssektor vergleichsweise gut. Europas Branchenprimus Allianz sieht sich nach einem Gewinnplus in den ersten drei Monaten auf Kurs zum Jahresziel. Der französische Rivale Axa steigerte dank schwachem Euro und einer florierenden Vermögensverwaltung seine Einnahmen um zehn Prozent.