Die historisch niedrigen Zinsen und Unwetterschäden schmälern den Gewinn des größten österreichischen Versicherungskonzerns Vienna Insurance. Vor Steuern schrumpfte das Ergebnis im ersten Quartal um gut 15 Prozent auf 131 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit schnitt die vor allem in Zentral- und Osteuropa tätige Firma schlechter ab als von Analysten erwartet – sie hatten durchschnittlich mit 137 Millionen Euro gerechnet. An der Börse gab die Aktie daraufhin gut zwei Prozent nach.
Die niedrigen Zinsen machen dem österreichischen Konzern gleich an mehreren Fronten zu schaffen: Zum einen verdient das Unternehmen dadurch weniger bei der Neuanlage seiner Kundengelder. Zum anderen musste Vienna Insurance höhere Rückstellungen für künftige Pensionsansprüche und Abfertigungen der Mitarbeiter in Österreich bilden. Denn auch diese Gelder legt das Unternehmen in Wertpapieren an, die nun wegen der niedrigen Zinsen weniger Ertrag abwerfen. Daher mussten die Vorsorgen insgesamt steigen. Auch die Konkurrenz wie Talanx oder die Allianz kämpfen gegen die niedrigen Zinsen.
Den höchsten Gewinn erwirtschaftete die Firma im vergangenen Quartal in Tschechien gefolgt von Österreich. Auch die anderen Töchter hätten positive Ergebnisse abgeliefert, erklärte das Unternehmen. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr wagte Vienna Insurance nicht.