FrankfurtEin neues Sparprogramm und die anhaltenden Niedrigzinsen lasten auf dem Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W). Der Nettogewinn brach im ersten Quartal um 41 Prozent auf 39,2 Millionen Euro ein, wie das Stuttgarter Unternehmen am Montag mitteilte. Damit sei W&W aber auf Kurs zu dem für dieses Jahr angepeilten Gewinn von 125 (2012: 235) Millionen Euro. W&W will die jährlichen Kosten bis 2016 um 140 Millionen senken und dazu 800 Stellen abbauen. Vorstandschef Alexander Erdland gab der Europäischen Zentralbank Mitschuld an den Einschnitten: Ihre Politik des billigen Geldes sei ein Ärgernis. „Damit verschärft sich auch der Handlungsdruck für die Anbieter finanzieller Vorsorge, die einen Großteil ihres Kundengeschäfts im zinsnahen Bereich erzielen.“
In den ersten drei Monaten wuchs die Württembergische nur in der Sachversicherung, wo die Beiträge um vier Prozent stiegen. Die Lebens- und Krankenversicherung stagnierte ebenso wie das Brutto-Neugeschäft bei der zweitgrößten deutschen Bausparkasse Wüstenrot. Die Baufinanzierungen, bei denen die Bausparkassen wegen der Niedrigzinsen gegenüber Geschäftsbanken derzeit oft im Hintertreffen sind, gingen im Vorjahresvergleich auf eine (knapp 1,3) Milliarde Euro zurück. Die Rendite im Neugeschäft habe sich aber erhöht, erklärte W&W.