Der neue Munich-Re-Chef Joachim Wenning ist überzeugt, dass die Tochter Ergo 2017 wieder Gewinn einfährt. Seit vielen Jahren befindet sich der Erstversicherer im Umbau. Die Kritik daran wächst.
Der neue Munich-Re-Chef Joachim Wenning verspricht den Aktionären des weltgrößten Rückversicherers Kontinuität. Einem Verkauf der im Umbau steckenden Tochter Ergo erteilte der 52-Jährige auf der Hauptversammlung am Mittwoch in München eine Absage: „Ergo ist auf einem guten Weg.“
Der zweitgrößte deutsche Erstversicherer soll in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren, in fünf Jahren soll er rund 600 Millionen Euro zum Konzernergebnis beisteuern. „Wir sind überzeugt, Ergo wird das schaffen, ich bin da sehr zuversichtlich“, sagte Wenning, der am Donnerstag die Nachfolge von Nikolaus von Bomhard antritt.
Daniela Bergdolt von der Aktionärsvereinigung DSW hatte Wennings Vorgänger kritisiert: „Wir basteln jetzt seit 18 Jahren an der Ergo herum. Ich verliere langsam, aber sicher die Geduld mit Ergo.“ Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment nannte den Düsseldorfer Versicherer die Achillesferse der Munich Re, Ergo binde gemessen am mageren Ergebnis zu viel Kapital. Die Gelegenheit, Ergo zu verkaufen, habe von Bomhard verpasst. „Das Ergo-Desaster muss endlich ein Ende haben.“ Wenning hielt dem entgegen, der Konzern spare durch die Diversifikation mit der Erstversicherung zehn Milliarden Euro Risikokapital.
In der Rückversicherung leide die Munich Re nur unter den Verwerfungen am Markt, in den in den vergangenen Jahren alternative Kapitalgeber eingedrungen und die Preise gedrückt hatten, sagte Wenning. „Intern haben wir kaum Baustellen.“
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