Die HUK-Coburg gibt ihrer Lebensversicherung eine kräftige Kapitalspritze. Das Grundkapital der Tochter HUK-Coburg Leben sei um eine Milliarde Euro erhöht worden, 250 Millionen davon seien zusätzlich eingezahlt worden, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Hintergrund seien die verschärften Kapitalregeln für Versicherer in der EU („Solvency II“). „Die Kapitalerhöhung zeigt: Wir stehen zur Lebensversicherung“, sagte Vorstandschef Wolfgang Weiler. Akuten Handlungsbedarf habe es nicht gegeben, betonte er: „Alle unsere bisherigen Modellrechnungen zeigten, dass die HUK-Coburg-Lebensversicherung eine Niedrigzinsphase auch über deutlich mehr als zehn Jahre hätte durchhalten können, ohne dass ihre Garantieversprechen gefährdet würden.“
Die Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands (HUK-Coburg) verkauft seit Jahren vor allem Risiko- Lebensversicherungen und Berufsunfähigkeits-Policen, die weniger Kapital kosten als Kapital-Lebensversicherungen. Trotzdem musste sie für die Zinsversprechen aus der Vergangenheit 139 Millionen Euro Zinszusatzreserve zurückstellen.
Bekannt ist HUK-Coburg vor allem als Autoversicherer. In ihrem mit Abstand größten Geschäftszweig konkurriert sie mit der Allianz um die Spitzenposition in Deutschland. Mit 10,7 Millionen versicherten Fahrzeugen lag die HUK-Coburg Ende 2015 zwar vor der Allianz (8,3 Millionen). Ihre Beitragseinnahmen waren im vergangenen Jahr mit 3,4 Milliarden Euro trotz eines Zuwachses um sechs Prozent allerdings etwas niedriger als beim Münchener Rivalen. „2015 haben wir mehr als 1,25 Millionen Fahrzeuge neu versichert. Das ist der beste Wert in unserer Geschichte“, sagte Weiler.
Konzernweit wuchsen die Bruttobeiträge bei HUK-Coburg 2015 um 4,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss ging vor allem wegen großer Unwetterschäden aber um 17 Prozent auf 280 Millionen Euro zurück.
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