Der Orkan „Niklas“ kostet die deutschen Versicherer nach ersten Schätzungen rund 750 Millionen Euro. „Niklas“ gehöre damit zu den fünf schwersten Stürmen der vergangenen 15 Jahre, berichtete der Branchenverband GDV am Montag unter Berufung auf Hochrechnungen der Versicherer.
Das Sturmtief, das mit Geschwindigkeiten von bis zu 192 Kilometer pro Stunde am 31. März über Deutschland hinweggezogen war, hatte damit aber deutlich glimpflichere Folgen für Gebäude, Hausrat und Fahrzeuge als der Orkan „Kyrill“, der vor acht Jahren 2,4 Milliarden Euro Schaden angerichtet hatte.
Den Unternehmen wurden laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor allem Schäden an Häusern und anderen Gebäuden gemeldet, etwa durch umstürzende Bäume oder umherfliegende Gegenstände. Autos waren weit weniger betroffen.
Nur wenige Versicherer haben bisher eigene Schadenbilanzen von „Niklas“ gezogen. Die Branchenführer Allianz und Münchener Rück wollen erst Anfang Mai mit ihren Zahlen zum ersten Quartal ein Fazit des Sturms ziehen.
„Niklas“ hatte eine breite Schneise über Deutschland, dessen Nachbarländer und die britischen Inseln gezogen. Deutschland war allerdings am stärksten betroffen. Experten von Air Worldwide hatten den versicherten Schaden europaweit mit Hilfe von Modellrechnungen auf 1,0 bis 1,9 Milliarden Euro veranschlagt. Die Vielzahl meist kleinerer Schäden, die erst nach und nach gemeldet würden, mache Schätzungen besonders schwierig.