Der zur österreichischen Uniqa gehörende Versicherer Mannheimer bietet ab sofort eine Spezial-Versicherung für Elektroautos an. Damit will das Unternehmen, das schon in zahlreichen Spezialgebieten wie der Versicherung von Kunst, Juwelieren oder Golfplätzen aktiv ist, in einen weiteren Nischenmarkt eintreten. “Bei dem Produkt handelt es sich um eine Allgefahrendeckung, die auf die spezielle Bauart der Fahrzeuge zugeschnitten ist”, sagte Vorstandschef Marcus Kremer vor Journalisten. So seien auch Überspannungsschäden, die durch Blitzschlag entstehen könnten, in der Police mitversichert. Bislang ist der Markt jedoch überschaubar, nur wenige Elektroautos sind auf deutschen Straßen zugelassen.
Kremer steht seit 1. April an der Spitze des Unternehmens, nachdem sein Vorgänger Helmut Posch ausgeschieden war. Er soll in die Vorstandsetage des Dortmunder Versicherers Continentale wechseln.
Der Konzerngewinn der Mannheimer blieb im vergangenen Jahr stabil. 2010 verdiente der Versicherer mit 2,1 Mio. Euro etwa genauso viel wie 2009. Wie im Jahr zuvor musste er jedoch mit 53,7 Mio. Euro einen Prämienrückgang in der Transportversicherung hinnehmen. 2009 waren es noch 55,1 Mio. Euro gewesen. “Hier spüren wir noch die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise”, sagte Kremer.
Insgesamt gingen die gebuchten Bruttobeiträge der Mannheimer Versicherung um 0,5 Prozent auf 281 Mio. Euro zurück. Inklusive des kleinen Lebensversicherers Mamax und des von der Uniqa wieder an die deutsche Tochter zurück verkauften Krankenversicherers kam die Gruppe auf 411,9 Mio. Euro Prämie, nach 376,2 Mio. im Vorjahr.
Die Mannheimer war 2003 in die Schlagzeilen geraten, weil sie sich am Aktienmarkt übernommen hatte. Daraufhin musste sie die Lebensversicherungssparte schließen. Die Bestände gingen an die Auffanggesellschaft Protektor über und werden von ihr abgewickelt. Die Mannheimer Holding gehört seitdem zum größten Teil dem Wiener Versicherer Uniqa.
Heute konzentriert sich das Unternehmen auf vermögende Kunden und mittelständische Unternehmen. “Wir glauben, dass wir mit unserer aktuellen Position als Nischenversicherer weiterhin erfolgreich sein werden”, sagte Kremer.