Dopo Wefox, anche l’Insurtech Friday riceverà un’iniezione finanziaria di centinaia di milioni di euro. Con il nuovo investitore, anche la consapevolezza dei media dovrebbe aumentare. Le giovani start up tedesche stanno raccogliendo sempre più capitali dagli investitori. La Startup berlinese ha raccolto ben 114 mln ieri, di cui 75 provengono da Baloise Group e 39 da Seven Ventures (noto investitore dei media tedeschi)

Deutschlands junge Versicherer sammeln immer mehr Geld bei Investoren ein. Nachdem Anfang der Woche bekannt wurde, dass das Berliner Versicherungs-Start-up Wefox eine weitere Finanzierungsrunde über insgesamt 110 Millionen Euro – angeführt von Mubadala, dem Staatsfonds aus Abu Dhabi – abschließen konnte, meldete am Donnerstag das Berliner Insurtech Friday ebenfalls eine dreistellige Summe: 114 Millionen Euro.
75 Millionen Euro investiert demnach der Haupteigentümer, die Schweizer Baloise Group. Weitere 39 Millionen Euro kommen von Seven Ventures, dem Finanzinvestor von Pro Sieben Sat 1, sowie dem Medien-Investor German Media Pool. Es ist vor allem die neue Einfachheit, die sich viele der Start-ups im Versicherungsbereich zum Ziel gesetzt haben.
Die sieht Baloise-Chef Gert de Winter auch bei Friday. Das erst vor zwei Jahren gegründete Unternehmen habe „den Nerv der Zeit getroffen“. Bisher zählt es eigenen Angaben zufolge rund 45.000 Kunden. Allerdings besteht die Produktpalette bisher nur aus dem relativ einfach verständlichen Bereich Kfz-Versicherung.
Während die 156 alte Baloise Group schon in der Frühphase in Friday investiert hat und damit die Entwicklung bereits über einen längeren Zeitraum von innen beobachten kann, ist die Ausrichtung bei der Zusammenarbeit mit Seven Ventures eine andere. Erstmals kann Friday externe Investoren für sich gewinnen, die künftig gut 18 Prozent halten werden.

n der Zusammenarbeit geht es auch darum, die Versicherungsprodukte von Friday in den Werbeumfeldern der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe bekannt zu machen. Daneben bündelt der German Media Pool Medienunternehmen aus verschiedenen Bereichen rund um TV, Radio, Print und Digitales, um die Bekanntheit von Friday zu erhöhen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Insurtech und den beiden Medienpartnern besteht schon seit zwei Jahren.

Für Aufsehen gesorgt hatte Friday im vergangenen Jahr mit dem Produkt „Zahl pro Kilometer“, in dem nur die gefahrenen Kilometer entscheidend für die Prämie waren, die ein Kunde für sein Auto zahlen musste. Die Branche spricht hierbei von „pay as you drive“. Auch das ebenfalls in Berlin ansässige Start-up Emil bietet ein solches Modell an. Hier agiert der Kölner Versicherer Gothaer als Partner.
Marktsegment wächst immer weiter
Angesprochen werden mit solchen Angeboten vor allem Wenigfahrer und die Halter von Saisonfahrzeugen wie Wohnmobilen, Oldtimern oder Cabrios. Dabei handelt es sich um einen wachsenden Markt in Deutschland: Denn während die Zahl zugelassener Fahrzeuge in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist, sinkt deren Fahrleistung.
Rund die Hälfte aller Fahrzeuge in Deutschland werden weniger als 10.000 Kilometer im Jahr bewegt. Viele Halter dürften einem einfachen und günstigen Angebot damit offen gegenüberstehen, so die Strategie der Anbieter.

Relativ simpel wollen die beiden Start-ups auch das Verfahren für die Kilometerabrechnung halten. Gemessen wird bei Emil per Kopierschutzstecker – einem sogenannten Dongle –, den der Versicherer dem Kunden zuschickt und den dieser unterhalb des Lenkrads an einer Schnittstelle anbringen muss.

Noch einfacher geht es bei Friday zu. Hier schätzt der Kunde anfangs seine jährliche Kilometerzahl. Am Ende des Jahres schickt er dann ein Handyfoto von seinem tatsächlichen Tachostand. Dann folgt eine Nachzahlung oder Rückerstattung, ähnlich wie beim Wasser-, Gas- oder Stromanbieter.
Viele etablierte Versicherer sind besonders durch solch simple Modelle inzwischen aufgeschreckt. Auch sie hatten in der Vergangenheit versucht, die Berechnung der Prämie im prämienträchtigen Markt für Kfz-Versicherungen deutlich zu vereinfachen.
Doch der Erfolg war überschaubar. Das lag vor allem an der alternativen Herangehensweise: Statt „pay as you drive“ stand hier als Vorgabe „pay how you drive“. Gemessen wurden hier Beschleunigung und Bremsverhalten, Kurvenmanöver und Geschwindigkeit. Dazu gingen Streckenverlauf und Tageszeit sowie das Passieren von Unfallschwerpunkten in den so genannten „Score“ mit ein.

Die Kunden waren von der hochkomplexen Herangehensweise eher abgeschreckt und lehnten derartige Angebote ab. Etliche fürchteten eine Überwachung durch ihren Versicherer.
Dass viele Insurtechs – der Begriff für Start-ups aus der Versicherungsbranche kam erstmals Anfangs des Jahrzehnts auf – mittlerweile weit mehr sind als lediglich eine Ansammlung interessanter Ideen, hat sich in den etablierten Häusern der Branche längst herumgesprochen. So hat die Allianz vor kurzem ihr Fondsvolumen bei Allianz X, dem hauseigenen Investor für solch innovative Unternehmen, auf eine Milliarde Euro beinahe verdoppelt.

Fonte:
Handelsblatt