HannoverIn der ersten Jahresbilanz seit dem Börsengang im Herbst 2012 hat der Versicherungskonzern Talanx einen kräftigen Gewinnsprung ausgewiesen. Unterm Strich stand ein Ergebnis von 630 Millionen Euro – das sind 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Konzern, zu dem Marken wie HDI und HDI-Gerling gehören, profitierte dabei im abgelaufenen Jahr vor allem vom Rekordgewinn seiner Tochter Hannover Rück, des weltweit drittgrößten Rückversicherers. Die Anteilseigner sollen eine Dividende von 1,05 Euro erhalten, teilte Talanx am Donnerstag in Hannover mit.
Die Eigentümerstruktur des Börsenneulings Talanx soll sich in nächster Zeit nicht ändern. „Wir haben überhaupt keine Aktion, in absehbarer Zeit eine nächste Tranche an den Markt zu bringen“, sagte Vorstandschef Herbert Haas am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Hannover. Die Kapitalausstattung des Versicherers sei gut genug, begründete er. Haas ist zugleich Chef des Talanx-Mehrheitsaktionärs HDI. Talanx hatte im vergangenen Oktober den Gang an die Börse geschafft, aber nur 11,2 Prozent der Anteile platziert. Der HDI, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (V.a.G.), hält seither 82,3 Prozent an Talanx, der japanische Partner Meiji Yasuda 6,5 Prozent.
Die zu 19 Euro ausgegebenen Talanx-Aktien haben sich seit der Erstnotiz positiv entwickelt. Am Donnerstag kosteten die inzwischen im Nebenwerteindex MDax enthaltenen Papiere 23,46 Euro pro Stück.
Talanx zählt mit Marken wie HDI, HDI-Gerling und Targo Versicherung zu Deutschlands größten Versicherungsunternehmen. Das Unternehmen hält auch die Mehrheit am weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück, der im vergangenen Jahr mit netto 858 Millionen Euro so viel verdient hat wie nie zuvor. Talanx selbst hatte im Herbst den Sprung aufs Börsenparkett geschafft und ist seit Ende 2012 im Index der mittelgroßen Werte, dem MDax, notiert.