Die Deutschland-Tochter des italienischen Versicherungskonzerns Generali schlägt sich in Staatsschuldenkrise besser als gedacht und beglückt den Großaktionär mit einer unerwartet hohen Dividende. Der Überschuss fiel 2011 mit 416 (2010: 402) Millionen Euro etwas höher aus als prognostiziert, wie Generali Deutschland am Mittwoch mitteilte. Von 707 Millionen Euro an Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen blieben nur 78 Millionen beim Unternehmen selbst hängen, den Rest müssen die Versicherten tragen. Erstattungen aus früheren Jahren ließen die Steuerlast auf drei (194) Millionen Euro zusammenschnurren. Die Dividende soll auf 4,85 (3,75) Euro je Aktie steigen. Damit kassiert die mit 93 Prozent beteiligte Assicurazioni Generali allein gut 240 Millionen Euro.
Die Ausschüttung macht auch die Kleinaktionäre glücklich: Die Aktie von Generali Deutschland schoss um 13 Prozent auf 65 Euro nach oben, ein Sechseinhalb-Monats-Hoch und einer der größten Tagesgewinne der Firmengeschichte. Dabei wechselten sechs Mal so viele Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann schrieb von einer „extrem attraktiven Dividende“.
Auch für das laufende Jahr gab sich Vorstandschef Dietmar Meister zuversichtlich: Der Gewinn soll über 410 Millionen Euro liegen und in den nächsten Jahren weiter kontinuierlich steigen. Zu Generali gehören Marken wie AachenMünchener, CosmosDirekt und Central Kranken. Sie verkauft ihre Policen vor allem über den Strukturvertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG).
Die Beiträge gingen im vergangenen Jahr leicht auf 16,2 (16,3) Milliarden Euro zurück, vor allem weil die Einmalbeiträge zurückgefahren wurden. Diese Art von Lebensversicherungen nutzen viele Kunden als reine Geldanlage, sie werden aber von der Finanzaufsicht kritisch gesehen. Trotz höherer Unwetterschäden verdient Generali Deutschland aber operativ Geld: Die Schaden-Kosten-Quote blieb mit 95,4 (95,5) Prozent konstant.