Zögerliches Wirtschaftswachstum, Zollerhöhungen und Einfuhrbeschränkungen – die Transportversicherer geraten in die Krise. Sollte er neue US-Präsident seine Ankündigungen realisieren, dürfte sich die Situation zuspitzen.
Der seit Jahren erstarkende Widerstand gegen Globalisierung und Freihandel zieht eine Branche jetzt schon in Mitleidenschaft: die Transportversicherer. Deren Beitragseinnahmen gehen nach Beobachtung des Münchner Rückversicherungskonzerns Munich Re seit 2012 kontinuierlich zurück. 2015 zahlten die Frachtunternehmen demnach weltweit insgesamt nur noch knapp 30 Milliarden Dollar an ihre Versicherer, so wenig wie zuletzt 2010, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Papier.
Für 2016 liegen noch keine vollständigen Daten vor, die Fachleute des weltgrößten Rückversicherers vermuten einen weiteren Rückgang. Die Erklärung: Das Welthandelsvolumen geht laut Welthandelsorganisation WTO seit 2013 zurück, da die Weltwirtschaft nur zögerlich wächst. Gleichzeitig gibt es international einen Anstieg protektionistischer Handelsmaßnahmen – dazu zählen Zollerhöhungen und Einfuhrbeschränkungen.
Ein beträchtlicher Teil des Rückgangs im Welthandel geht auf gesunkene Exporte nach China zurück – ein Ziel der Pekinger Regierung ist es, Importe in vielen Branchen durch heimische Produkte zu ersetzen.
Auch für dieses Jahr sind die Fachleute der Münchner Rück wegen der protektionistischen Strömungen in den USA und anderswo skeptisch. „Im Moment sollte man aber nicht darauf hoffen, dass es sich bei dem geschrumpften Handelsvolumen nur um eine kurze Delle handelt.“ Fazit: Die Transportversicherer sollten nicht mit einem deutlichen Anstieg ihrer Einnahmen rechnen.
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